Vor zwei Wochen am Samstag war ich in einem Kurs für Handspinnen. Also aus tierischen oder pflanzlichen Fasern Fäden spinnen und verzwirnen. Die Kursleiterin kennt sich neben dem Handspinnen auch mit jeder Menge anderen traditionellen Handwerken aus. Von Stoff- und Lederverarbeitung, bis hin zu Holz-, Ton- und Metallverarbeitung ist alles dabei. Schaut mal auf ihrer Plattform Altes Handwerk vorbei.

Am Samstag haben wir mit dem verspinnen von normalen Wollfasern begonnen und haben dann nach und nach Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften ausprobiert. Auf den Fotos ist braune Wolle, grober Flachs (das gelbliche), gekämmte Wolle oder Mohair (das hellbeige) und Seide (ganz weiß) zu sehen. Flachs ist eigentlich nur zum üben gedacht, weil der entstehende Faden doch sehr grob wird. Bei den anderen Materialien hat jeder der Kursteilnehmer seinen eigenen Favoriten gehabt.

Auf den anderen Fotos sieht man auch die Handspindel, die aus eine Tonlinse und einem Holzstab besteht. Die Fäden sind bereits verzwirnt, das heißt mein gesponnener Faden liegt in sich verdreht doppelt. Beim braun-weißen Faden sieht man schön die ursprünglichen zwei Fäden. Man sieht auch noch wie unregelmäßig ich als Anfänger spinne. Ich bin aber trotzdem ein bißchen stolz auf mich. Verzwirnt hält der Faden sogar einiges aus, er könnte also durchaus vernäht werden.

Ich denke ich werde spinnen sicher noch öfter probieren. Gerade bei sichtbaren Ziernähten macht sich ein handgesponnener Faden sicher nicht schlecht. Die anderen Kursteilnehmer haben ihr gesponnenes Garn hauptsächlich fürs Nadelbinden (ein Vorläufer des Strickens) eingeplant, da kann der Faden dann natürlich dicker werden. Ansonsten könnte man damit auch noch Weben und natürlich häkeln oder stricken. Was auch immer man möchte.