Ich bin gerade dabei Herrenkleidung zu schneidern und habe mich dabei von Doctor Who Classic inspirieren lassen. Als erstes war das viktorianische Hemd mit angeschnittenem Kragen des vierten Doktors (Tom Baker) dran. In Teil 1 habe ich über die Recherche geschrieben und hier gibt es meine Konstruktionsweise und die Ergebnisse zu sehen.

Konstruktion

Das schöne an diesem viktorianischem Hemd ist, dass man den kompletten Schnitt mit ein paar Maßen selbst konstruieren kann. Ich habe ein Foto meiner Konstruktionsanleitung angehängt. Es sind meine eigenen Maße (ca. EU-Größe 38-40) eingetragen, aber dazu auch noch eine Beschreibung, wie ich dazu gekommen bin.

Beim Kragen habe ich mehrere Varianten ausprobiert und habe mich dann für die nach unten gebogene entschieden. Dieser Kragen ist unten sehr eng am Hals und wird oben etwas weiter. Dadurch wirft er weniger Falten.

Den Ärmel kann man mit einem sehr weichen, fließenden Stoff theoretisch rechteckig ausschneiden. Da meine Stoffe aber alle recht steif sind, habe ich ihn am Oberarm etwas enger gemacht. So sieht der Arm schmaler und länger aus und am Handgelenk bauscht der Ärmel sich schön. Das gleicht auch die tiefsitzende Ärmelansatznaht aus.

Grundsätzlich sind alle Schnittteile außer Körper und Ärmel mit Vliesline verstärkt. Sobald ich Rosshaar-Krinoline aufgetrieben habe, möchte ich die aber auch mal ausprobieren.

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Kragenvarianten

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Schnittmuster

Ergebnis

Als erstes habe ich einen elfenbeinfarbenen Leinenstoff verwendet. Grundsätzlich hat das sehr gut funktioniert, ich habe aber mit einem roten Stift die Schnittlinien auf das Vliesline aufgezeichnet und die sieht man leider durch den Stoff. Was habe ich daraus gelernt: immer brav die Schneiderkreide benutzen, auch wenn Filzstift so viel einfacher ist. 😉

Dann habe ich noch eine schwarze Variante genäht. Schwarz passt einfach immer. Bei beiden Hemden sind die Knopflöcher mit Hand genäht. Außerdem habe ich festgestellt, dass der Kragen auf unterschiedliche Art und Weise getragen werden kann. Entweder als Stehkragen, wie der Doktor es auch in der Serie tut. Wenn man nur die Spitzen umklappt, sieht er einem klassischen viktorianischem Kragen sehr ähnlich. Und geöffnet lässt er sich auch tragen.

Das Material für eine weißes Hemd habe ich auch schon bereitliegen. Das wäre dann die akkurateste Version. Für dich wollte ich vorher doch noch ein wenig üben. Ich bin auch noch am überlegen, ob ich eine taillierte Version mit modernen Ärmeln mit Ärmelkugel und Armausschnitt machen soll. Mir gefällt der altmodische rechteckige Schnitte, aber er sorgt natürlich für einen sehr weites Hemd.