Ich werde gerade mehr und mehr von meinem Schwertkampfverein als Vereinsschneider eingeplant.

Zum Anfang wurde ich mit einfachen mittelalterlichen Bundhauben beauftragt. Nachdem sie für das Training benutzt werden sollen, war historische Korrektheit erstmal nicht so wichtig.

Meine Bundhauben sind eine gepolsterte Variante zum Tragen unter der Fechtmaske. Ich habe sie komplett aus Stoffresten die ich noch hatte genäht. Innen sind beide aus schwarzem Leinen, die schwarze auch außen. Bei der hellen habe ich ein künstliches Wildleder verwendet. Wattiert sind sie mit zwei Lagen Polyesterpolster. Und binden kann man die Bundhauben mit Köperband in passender Farbe.

Bei der hellen Bundhaube habe ich alle Sichtnähte mit Hand genäht.

Noch ein kleiner Exkurs, wie es historisch korrekt(er) wäre:

Bundhauben bestehen normalerweise aus weißem Leinen (aus Flachs, natur oder gebleicht wenn man es sich leisten konnte). Leinen hat übrigens ganz hervorragende Wärmeleiteigenschaften weshalb es sich immer kühl anfühlt. Es kann sehr viel Wasser aufnehmen, mehr als unsere heute übliche Baumwolle. Deshalb wurde es so gerne für Unterkleidung verwendet.

Die gepolsterte Variante der Bundhaube gab es auch. Ich habe auf die schnelle nicht heraus gefunden womit sie wattiert waren. Normalerweise mit Pflanzenfasern, also Flachs oder Baumwolle. Diese Variante war eben als Polsterung unter einem Helm gedacht.